Förderverein für Kultur-, Denkmalpflege und Naturschutz in der Gemeinde Züschen e. V.
Züschen, im Februar 2022
Vor etwa 25 Jahren war sie ein abbruchreifes Fachwerkhaus inmitten des historischen Ortskerns, heute ist sie kultureller Mittelpunkt des Dorfes: die Borgs-Scheune in Winterberger Ortsteil Züschen.
Der 200 Jahre alte Fachwerkspeicher hat sich zur Kulturscheune mit Museum, Konzertraum und Versammlungsort der Dorfgemeinschaft gewandelt – alles unter einem Dach. Zu verdanken ist dies unter anderem auch den 14 Vereinen. Anfang der 1990er Jahre beschlossen sie, das Gemäuer unterhalb der Dorfkirche nicht weiter verfallen zu lassen, gründeten einen Trägerverein und renovierten die Scheune mit alten Handwerkstechniken.
Das Ergebnis war 1993, pünktlich zur 750-Jahrfeier des Ortes, zu bestaunen. Seither ist die authentisch wiederhergestellte Borgs Scheune nicht nur ein beeindruckendes Denkmal, sondern auch ein beliebter Veranstaltungsort. Im urigen Ambiente wird über das Jahr verteilt ein abwechslungsreiches Kulturprogramm geboten, welches zugleich Gäste und Einheimische jeden Alters in die Scheune einlädt. Konzerte, Autorenlesungen, Vorträge, plattdeutsche Sprachveranstaltungen, Mitmach-Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene zu alten Handwerkstechniken finden in der Dachstube oder der offenen Deele mit den zwei Emporen statt.
Die geologische Ausstellung im Mittelgeschoss gibt Auskunft über die bewegte Erdgeschichte der Region. Eine umfangreiche Mineraliensammlung ergänzt die Ausstellung. Alte Handwerksgeräte, Relikte aus der Dorfgeschichte, Texttafeln und Kopien ältester Urkunden berichten über das Leben der Vorfahren und die lange Geschichte des Ortes.
Borgs Scheune ist ein über die Dorfgrenzen hinweg ortsprägendes Gebäude, ein Ort der Begegnung mit Geschichte und Gegenwart. Daher ist der Erhalt ein Herzensanliegen des Fördervereins.
25 Jahre nach der Instandsetzung und Umbau zum Heimatmuseum und Versammlungsort war im Frühjahr 2018 die Dringlichkeit einer Fachwerksanierung anhand zahlreicher Schadstellen an der Außenfassade unübersehbar.
Damit die Maßnahmen finanziell gestemmt werden können, haben die Vorstandsmitglieder im Vorfeld um Unterstützung bei der Stadt Winterberg, dem Denkmalamt und der Nordrhein-Westfalen-Stiftung geworben. Auch die Teilnahme am Crowdfunding-Projekt der Volksbank Bigge-Lenne eG war mit einigen privaten Spendern und einer großzügigen Spende des Lions Clubs Winterberg ein erfolgreicher Baustein im Finanzierungskonzept.
Im Oktober 2018 konnte mit den Sanierungsmaßnahmen im Innenraum begonnen werden. Ein neuer Brennwertkessel wurde installiert und seit Januar 2019 ergänzt eine Lehm-Wandheizung die Heizungsanlage.
2019 folgten umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Außenfassade. Das Vorstandsteam des Fördervereins hat mit großem Engagement die Arbeiten angeführt. Unterstützt wurden sie von professionellen Handwerkern.
Beschädigte Putzschichten wurden fachgerecht abgetragen und neu aufgezogen. Eine Eichenschwelle und Balkensegmente wurden ausgetauscht und der Übergang der Fassade zum aus Natursteinen gemauerten Sockelwerk wurde neu mit Mörtel ausgefüllt und schräg angeputzt. Das Fachwerk und die Holzverschalung der Giebel wurden neu gestrichen.
2021 wurde der Lesebereich mit einem neuen Schrank eingerichtet. Hier werden lokale und historische Schriften aufbewahrt und Interessierten zum Studium vor Ort zur Verfügung gestellt. Der Lesebereich soll mit einer Beleuchtung ergänzt werden.
Zudem plant das Vorstandsteam ein neues Ausstellungskonzept. Die Ausstellung soll inhaltlich überarbeitet und optisch neu präsentiert werden. Dazu soll u.a. neues Beleuchtungssystem installiert werden. Auch soll die Ausstellung um ein digitales Präsentationsmedium ergänzt werden. Unbedingt modernisiert werden muss auch die Jahre gekommene Teeküche. Sie wird bei Versammlungen und Veranstaltungen für die Zubereitung von Getränken und kleinen Speisen viel genutzt.
Mit der Renovierung und einem neuen Ausstellungs- und Gestaltungskonzept des Gebäudes wird nicht nur der materielle Erhalt des Fachwerkgebäudes gesichert, sondern auch die von vielen Bürgern und Gästen geschätzte wertvolle Ergänzung des kulturellen Angebots in Züschen in Zukunft erhalten.
Der Förderverein wurde 1990 gegründet und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Im Vereinsnamen werden zugleich die Zwecke und Ziele genannt. Die Förderung der Kultur ist ein zentrales Anliegen des Fördervereins. Im Zentrum unserer Denkmalpflege steht der Erhalt der Borgs Scheune. Daneben bemüht sich der Verein um die Pflege und den Erhalt unter Natur- oder Landschaftsschutz stehender Natur-, Bau-, Boden- und bewegliche Denkmäler sowie Kulturgüter, die für die Schönheit, Vielfalt und Geschichte des Dorfes Züschen und das Heimatgefühl seiner Bewohner Bedeutung haben. (Vereinssatzung § 2/2 24.07.1990) Zahlreiche Veranstaltungen zum Naturschutz, mit Naturprodukten und deren Verarbeitung, die umfangreiche Mineralien- und Fossiliensammlung und der Erhalt naturgeschützter Orte in der Umgebung sind uns wichtig.
Der Förderverein hat zurzeit 95 Mitglieder. Geführt wird er von einem siebenköpfigen, ehrenamtlichen Team. Neue Mitglieder und tatkräftige Unterstützung in der Vorstandsarbeit sind jederzeit willkommen. Der Jahresbeitrag beträgt 13 €.